Häufige Fragen

Ich möchte gerne den Masterstudiengang Alt-Katholische und Ökumenische Theologie aufnehmen. Was kann ich tun, wenn ich noch keinen theologischen Abschluss (mindestens auf Bachelorstufe) besitze?

An welcher Universität und in welcher Konfession Sie Ihren ersten theologischen Abschluss – mindestens auf Bachelor-Stufe – erwerben, spielt für uns keine Rolle (bei ausländischen Universitäten ist allerdings ggf. eine gesonderte Anerkennungsprüfung nötig). Einzelheiten zu den Zugangsvoraussetzungen entnehmen Sie bitte der Prüfungsordnung. Als Anforderung für den Studiengang gilt, dass mindestens 120 Leistungspunkte in einer christlichen Theologie erworben wurden; dabei müssen Grundkenntnisse im Alten und Neuen Testament, Kirchengeschichte, Systematischer Theologie, Praktischer Theologie und Liturgie erworben worden sein

Wenn Sie Ihren ersten theologischen Abschluss in Bonn erwerben wollen, empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich für Evangelische Theologie und Hermeneutik (B.A. Kernfach) und für Katholische Theologie (B.A. Begleitfach) einschreiben. Alternativ können Sie in Bonn einen Bachelor in Katholischer Theologie erwerben. Hieran kann dann der Masterstudiengang Alt-Katholische und Ökumenische Theologie anschließen

Es gibt auch die Möglichkeit, einen Bachelor-Abschluss, auf den unser Masterstudiengang aufbauen kann, im Fernstudium zu erwerben, etwa an der Universität Luzern (römisch-katholisch). Eine andere Option bietet das Fernstudium an der Universität Marburg (evangelisch), das mit einem Master in Evangelischer Theologie abschließt; Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs müssen allerdings für unseren Master im Bereich Sprachen „nacharbeiten“.


Und was, wenn ich schon einen theologischen Abschluss auf Master-Niveau mitbringe – muss ich dann mit dem Master in Alt-Katholischer und Ökumenischer Theologie noch einmal von vorne beginnen?

Nein: Schon vorhandene Studien- und Prüfungsleistungen auf Master-Niveau können wir – eine Passung zu unseren Modulen nach Inhalt und Anforderungen vorausgesetzt – anrechnen. Entsprechend verkürzt sich Ihr Studium (oft um ein bis zwei Semester). Für die Anrechnung von Leistungspunkten gibt es nach aktueller Rechtsprechung keine Obergrenzen.


Kann man auch an Lehrveranstaltungen des Alt-Katholischen Seminars teilnehmen, wenn man nicht in den Masterstudiengang Alt-Katholische und Ökumenische Theologie eingeschrieben ist?

Studierende anderer Fächer und Gäste sind bei uns sehr willkommen! In vielen Studiengängen können unsere Veranstaltungen im Wahlbereich angerechnet werden. In den Studiengängen „Evangelische Theologie“ (Kirchliches Examen, Magister Theologiae, Lehramt) sind etliche unserer Veranstaltungen auch für den Wahlpflichtbereich verwendbar.

Wenn Sie nicht in einem anderen Studiengang der Bonner Universität eingeschrieben sind, müssen Sie einen Gasthörerbeitrag bezahlen.

Studierende anderer deutscher Hochschulen können als „kleine Zweithörer*innen“ an Lehrveranstaltungen des Alt-Katholischen Seminars teilnehmen und dabei auch Prüfungen für ihr Studium ablegen.


Muss man alt-katholisch sein, um die Studienangebote des Alt-Katholischen Seminars wahrnehmen zu können?

Selbstverständlich nicht! Unser Masterstudiengang und unsere Veranstaltungen stehen Menschen aller Glaubensrichtungen offen.


Gibt es Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für Studierende des Masterstudiengangs Alt-Katholische und Ökumenische Theolgoie?

Wenn Sie das Master-Studium am Alt-Katholischen Seminar als Erststudium aufnehmen (im Anschluss an einen Bachelor-Abschluss), können Sie sich z.B. um BAföG oder ein Stipendium bemühen.

Hiervon können Sie in der Regel jedoch nicht profitieren, wenn das Masterstudium am Alt-Katholischen Seminar für Sie ein Zweitstudium darstellt. Deshalb bietet die Alt-Katholische Kirche für geeignete Personen, die in diese Gruppe fallen und die das Studium mit dem Ziel aufnehmen, in den alt-katholischen Pfarrberuf einzutreten, eigene Fördermöglichkeiten. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in der Studienberatung oder beim Bischöflichen Ordinariat.


Sind im Rahmen des Masterstudiums Auslandsaufenthalte möglich?

Wir beteiligen uns an dem Austauschprogramm ERASMUS+. Gerne ermöglichen wir Studiensemester an unseren alt-katholischen Partnerinstituten. Bei Interesse können wir auch pastorale Praktika im englischsprachigen Ausland vermitteln.


Wie sind die Berufsaussichten?

Der Master-Abschluss in Alt-Katholischer und Ökumenischer Theologie ist Voraussetzung für den Pfarrdienst in der deutschen Alt-Katholischen Kirche. Da sich in deren Pfarrer*innenschaft zur Zeit ein Generationenwechsel vollzieht, können die Berufsaussichten als gut bezeichnet werden.

Unser Masterabschluss qualifiziert aber nicht allein für den kirchlichen  Dienst, sondern auch für Berufe mit ökumenischem und (inter-)religiösem Bezug in den Feldern Bildung, Wissenschaft, Medien und Kommunikation.


Wenn ich mich für den Pfarrdienst in der Alt-Katholischen Kirche qualifizieren möchte: Gibt es dann neben dem Studium weitere Ausbildungsangebote?

Wer den Pfarrdienst in der Alt-Katholischen Kirche anstrebt, nimmt parallel zum Studium als Priesteramtskandidat*in an begleitenden praktischen und geistlichen Ausbildungsangeboten teil. Nach Möglichkeit leben Priesteramtskandidat*innen gemeinschaftlich im Ökumenischen Studierendenwohnheim Döllingerhaus zusammen. Es gibt aber auch Priesteramtskandidat*innen, die außerhalb des Döllingerhauses wohnen (z.B. wenn sie in einer Partnerschaft leben und/oder bereits Kinder haben).


Wenn ich Pfarrer*in werden möchte: Wie geht es nach dem Masterstudium weiter?

An das Studium schließt sich in diesem Fall ein Vikariat an. Es dauert in der Regel vier Jahre und damit etwas länger als in anderen Kirchen; die Bezüge sind allerdings so, dass man vernünftig davon leben kann (TVöD 11). Die zweite Ausbildungsphase schließt mit einer Pfarramtsprüfung ab.

Nach erfolgreicher Prüfung wird man als Pfarrvikar*in (TVöD 12) einer Gemeinde zugeordnet. Nun kann man sich um eine Pfarrstelle bewerben. Die Kirchenleitung sieht vor, dass diese Zeit mindestens ein Jahr, gegebenenfalls auch länger dauern kann. Die Pfarrvikar*innensollen in jedem Fall Gelegenheit haben, drei Stellenangebote (Ausschreibungen von Pfarrstellen oder Versetzungsangebote der Kirchenleitung) wahrnehmen zu können.


Wie sieht das Berufsbild im alt-katholischen Pfarramt aus?

Die rund 40 alt-katholischen Gemeinden sind über das gesamte Bundesgebiet verteilt (mit Schwerpunkten im Westen und Süden); Berufseinsteiger*innen sollten deshalb eine gewisse örtliche Flexibilität mitbringen.

Alt-katholische Pfarrer*innen arbeiten selbständig und sind vielseitigen Aufgaben gewachsen. Sie können Menschen zusammenbringen und begeistern, sind einsatzbereit, offen, kommunikativ und ökumenisch gesprächsfähig. Sie bringen sich in synodale Prozesse auf Gemeinde-, Dekanats- und Bistumsebene ein. Vor Ort haben sie es mit kleinen (etwa 300 bis 800 Mitglieder), oft sehr engagierten Gemeinden zu tun: eine große pastorale Chance! Man erwartet von Pfarrer*innen auch, dass sie authentisch zu leben versuchen, was sie verkündigen. Mit dem alt-katholischen Pfarrberuf sind aber keine spezifischen „Sonderpflichten“ verbunden: Ein Pflichtzölibat besteht nicht; Partnerschaften werden unabhängig vom Geschlecht der beteiligten Personen akzeptiert.


Gibt es Möglichkeiten, sich nach einem Abschluss in Alt-Katholischer und Ökumenischer Theologie auch außerhalb des Pfarrberufs in der Alt-Katholischen Kirche zu engagieren?

Außerhalb des Pfarrberufs hat die Alt-Katholische Kirche als kleine Kirche nur wenige bezahlte Stellen zu vergeben. Etliche Theolog*innen, die in nicht-kirchlichen Berufen arbeiten, engagieren sich ehrenamtlich. In vielen alt-katholischen Gemeinden gibt es Diakon*innen und Priester*innen im Ehrenamt. Sie unterstützen die hauptamtliche Pfarrperson bei der pastoralen Versorgung der oft verstreut lebenden Gemeindemitglieder.


Kann ich mich nach dem Masterstudium als Nachwuchswissenschaftler*in im Bereich Alt-Katholizismus und Ökumene weiterqualifizieren?

Der Kreis von Personen, die sich wissenschaftlich mit Fragen alt-katholischer Theologie auseinandersetzen, ist vergleichsweise überschaubar. Deswegen haben wir ein großes Interesse daran, neue Leute für die wissenschaftliche Arbeit zu gewinnen! Schon die Masterarbeit bietet oft Gelegenheit, in einem umgrenzten Gebiet Pionierarbeit zu leisten. In Kooperation mit der Philosophischen Fakultät bieten wir alt-katholischen Nachwuchswissenschaftler*innen die Möglichkeit, einen Promotionstudiengang im Fach „Religionstheorie, interkonfessioneller und interreligiöser Dialog‟ zu absolvieren, der mit dem Doktor der Philosophie (Dr. phil.) abschließt.


Wenden Sie sich für weitergehende Fragen gerne an unsere Studienberatung.